Schule
Grund- und Werkrealschule
Grund- und Werkrealschule
Die Schule im MATURANAHAUS ist untergliedert in Primarstufe und Sekundarstufe. Der Primarstufe gehören die Kinder von 7 bis 11 Jahren an, ergänzt von den Übergangskindern aus der Eingangsstufe (Kindergarten), die ab dem 6. Geburtstag so viel sie möchten in die Primarstufe kommen können. Die Kinder der Primarstufe haben wiederum die Möglichkeit, in den Bereichen der Eingangsstufe zu Besuch zu sein. Ab dem 12. Geburtstag beginnt die Übergangsphase in die Sekundarstufe, der Jugendliche bis 17 Jahren angehören bzw. auch ältere Jugendliche des Campus Aktive Bildung. Alle Stufen unserer Schule sind auch für Kinder mit besonderen Bedürfnissen und Behinderungen geeignet.
Die vorbereitete Umgebung der Primarstufe enthält gemäß den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder dieser Altersstufe eine Vielzahl von Aktivitätsbereichen und Materialien. Weitläufiger und komplexer als in der Eingangsstufe stehen den Kindern im Haus und im Außengelände viele Möglichkeiten für selbst gesteuertes Spielen und Lernen zur Verfügung. Das naturnahe Außengelände bietet viele Anlässe für Bewegungserfahrungen, Umgang mit Naturmaterialien, Feuermachen, Werkaktivitäten, Spiele und Projekte aller Art, die hier bei jedem Wetter das ganze Jahr hindurch stattfinden. Im Haus sind in den Räumlichkeiten verschiedene Bereiche vorbereitet für praktisches kreatives Tun, Experimentieren, Küchenaktivitäten, Rollenspiel, Musizieren, Konstruktionsspiele, Gesellschaftsspiele, Materialarbeit in den Bereichen Sprache, Mathematik, Kosmos usw. Die gesamte Umgebung ist so gestaltet, dass die Kinder sie selbstständig spontan nutzen können.
Inhalte und Zusammenhänge werden nicht abstrakt aufbereitet und vermittelt, sondern anhand der vielfältigen Tätigkeiten mit all den konkreten Materialien eigenhändig erfahrbar. Die vielfältigen konkreten Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen werden im Laufe dieser Altersstufe von den Kindern zunehmend in Beziehung gesetzt, so dass auf der Grundlage all dieser natürlichen Lernprozesse allmählich vernetzte Verständnisstrukturen aufgebaut werden. Lernen findet immer und überall statt. Die spontanen Aktivitäten der Kinder zeichnen sich häufig durch Intensität und Ausdauer aus und machen zugleich deutlich, wie ökonomisch, spielerisch und leicht Lernprozesse oftmals ablaufen.
Die Vormittage in der Primarstufe sind eingebettet in eine haltgebende rhythmische Wochenstruktur, die den Bedürfnissen gemäß variiert. Zusätzlich zu den spontan zugänglichen Bereichen finden in der Primarstufe wechselnde Angebote, Arbeitsgruppen, Exkursionen und Minipraktika statt.
Wiederkehrende Versammlungen dienen dazu, Regeln für verschiedene Bereiche des Zusammenlebens in der Primarstufe zu gestalten, so dass die Kinder ihr zunehmendes Bedürfnis nach Regelmachen und Mitbestimmen im Rahmen der Selbstregulierung der Gruppe verwirklichen können.
Die vorbereitete Umgebung ist geprägt davon, sich frei zu bewegen und in vielfältigen sozialen Situationen mit Kindern und Erwachsenen zusammen zu sein. Dies erfordert von den Kindern, immer wieder neue Entscheidungen und Absprachen zu treffen. In einem andauernden Lernprozess werden so Kooperationsbereitschaft, Teamfähigkeit und andere soziale Kompetenzen aufgebaut.
Ab dem Übertritt in die Sekundarstufe haben die Jugendlichen eigene Aktivitätsbereiche mit spezifischen Materialien, die für komplexere praktische Erfahrungen und formales Arbeiten in verschiedenen Wissensgebieten und im digitalen Bereich geeignet sind.
Die Sekundarstufe hat eine eigene wöchentliche Versammlung, die für alle verpflichtend ist und als Plenum dient, in dem verschiedene Themen und organisatorische Belange zur Gestaltung des gemeinsamen Alltags besprochen werden. Arbeitsgruppen, Kurse usw. entstehen wie in der vorhergehenden Stufe entsprechend den vorhandenen Angeboten, Interessen und Möglichkeiten, Praktika und Exkursionen geben den Jugendlichen Gelegenheit, verschiedene gesellschaftliche Bereiche kennenzulernen und Perspektiven zu entwickeln. Die Jugendlichen werden von einem persönlichen Tutor begleitet. Zusätzlich zu Einzel- und Gruppengesprächen unterstützen Erfahrungstagebücher und Portfolios die Selbstreflektion. Individuell begleitet können die Jugendlichen sich in einem fortlaufenden Reifeprozess mit ihren Zukunftsplänen auseinandersetzen und auch auf die von ihnen angestrebten Schulabschlüsse vorbereiten.
Die Schulstufen im MATURANAHAUS sind Orte für aktives, selbstbestimmtes Lernen: jeder kann selbst entscheiden, was er tun möchte, wo, wie, wie lange und mit wem. Alle Aktivitätsbereiche werden von Erwachsenen betreut, die mit aufmerksamem Interesse die Tätigkeiten der Kinder wahrnehmen und sie im Vertrauen auf ihre eigenständige Entwicklungskraft begleiten. Sie stehen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung, machen bei Bedarf Einführungen in die Handhabung von Materialien und unterstützen jeden Einzelnen ohne lenkendes Eingreifen dabei, seine selbst gestellten Aufgaben zu bewältigen und Probleme zu lösen.
Auch Konflikte zwischen Kindern werden von den Erwachsenen so begleitet, dass jedes Kind mit seinem Standpunkt respektiert und emotional unterstützt wird. So wird Raum geschaffen für die eigenen Lösungsprozesse der Kinder und deren soziale und emotionale Selbstregulierung. Die Erwachsenen bestehen ausdauernd auf die Einhaltung der Grundregeln im MATURANAHAUS und setzen bei Bedarf klare Grenzen. Dies schafft einen verlässlichen Rahmen und eine entspannte Umgebung, in der sich jeder sicher fühlen kann.
Primarstufe und Sekundarstufe der Schule sind jeden Vormittag von 8.15 Uhr bis 13.15 Uhr geöffnet. Die Anfangszeit ist gleitend, das Ende des Vormittags findet für alle gleichzeitig statt. Die Zeitstruktur der einzelnen Vormittage wechselt je nachdem, welche Einzelprojekte, fortlaufenden Arbeitsgruppen, Exkursionen usw. stattfinden. Ein feststehendes Element ist die wöchentliche Versammlung, in deren Rahmen auch der jeweilige Plan für die Woche fertig gestellt wird und Wünsche und Ideen für weitere Angebote zusammengetragen werden. Neben dieser allgemeinen Strukturierung durch freiwillige Angebote ist jeder Tag, jede Woche, jeder Monat vor allem individuell geprägt von der Vielzahl der spontanen Aktivitäten, denen Kinder und Jugendliche sich mit jeweils eigener situationsbezogener Intensität und Ausdauer widmen.